Gestern hat das Baumblütenfest glücklicherweise sein Ende gefunden. Das alljährliche große Feuerwerk am Ende des Festes war wiedermal sehr schön anzusehen. Abgesehen davon, bin ich aber froh dass mit dem Spuck jetzt erstmal wieder ein Jahr lang Schluß ist. So viel Arschlöcher mit Klamotten von Thor Steinar, mit Sturmfront, Screwdriver oder anderen Aufschriften sieht man in Werder echt nur zur Baumblüte.
Scheiß Fuckos!
erdbaer - 2. Mai, 12:32
Seit ich in Werder wohne, bin ich bekanntermaßen kein allzu großer Fan des Baumblütenfestes mehr, wobei die persönliche Abneigung mit jedem Jahr zunimmt und proportional zur Ausweitung des Festes steigt. Zwar hab ich mich davor gehütet, einen Rundgang zu wagen, dennoch möchte ich an dieser Stelle ein erstes Resümee ziehen.
Solange die Bühnen, Aufbauten, Ramsch-, Fress- und Weinstände zwar zu hören aber vom Gehöft aus wenigstens nicht zwangsläufig zu sehen waren, konnte man sich einigermaßen gemütlich ins innere Exil verziehen. Als ich aber am Samstag morgen mit dem Zug in Werder ankam, musste ich feststellen, dass die gesamte Eisenbahnstrasse mit den genannten Ständen belegt und ein zweiter Rummel (sonst war nur ein großer Rummel auf dem Parkplatz hinter der Alten Brauerei) einen Steinwurf von unserem Haus entfernt aufgebaut wurde. Ein Riesenrad, mehrere „Überschlag-Kotz-Zentrifugen“, „Bsirskes Marsminen“ (u know what i mean) u.a. in Hör- und Sichtweite! Natürlich darf dort eine zwar kleine aber umso lautere Bühne nicht fehlen und so hab ich bei ungünstiger Windlage und noch ungünstigerer Absprache der Bühnenleitung, Beschallung aus vier Himmelsrichtungen: von der Bismarckhöhe, von der Seemeile, vom Karl-Marx-Platz (Post) und übers Wasser von der Insel. Gestern, als ich mich bei bestem Wetter im Garten dem Studium der Sozialgeschichte westgotischer Herrmeister widmen wollte, war das nicht sehr angenehm... Auf der Bismarckhöhe ist zudem ein neues Folterinstrument der Kategorie „Menschenschleuder“ von gigantischem Ausmaß aufgebaut worden, so dass sich in das überlaute Passpartout (was für eine absurde Formulierung) aus Schlagern und schlecht gecoverten Oldies zeitweise noch Schreie mischen. Mit blühenden Obstbäumen hat das doch alles nichts mehr zu tun. Was bleibt noch zu nennen? Die Blütenkönigin, die an der Seite unseres weisen Führers Werner Große die zugegeben amüsante SiegesparadeParade der Vereine Werders und jener der eroberten Dörfer anführte, sah wie immer gewohnt fad aus.
Ein Gutes hat diese flächenmäßige Ausbreitung des Festes allerdings: Die historische Inselstadt, die sonst als Epizentrum immer besonders zu leiden hat, wird nun etwas entlastet. Allerdings steht der größte Angriff weindurstiger Besucher traditionell ja erst noch bevor, am kommenden Wochenende!
Prost Mahlzeit!
erdbaer - 25. Apr, 13:53